Montag, 9. Dezember 2013

Indien - im Land der Maharajas und des Tigers 27. Oktober - 16. November 2013


Ein chinesisches Sprichwort sagt, einmal selbst sehen ist mehr wert als 100 Neuigkeiten hören!

Unsere schöne Welt lädt zum Entdecken ein und unseren Traum, die kulturelle Vielfalt und Farben in Indien zu entdecken, durften wir vom 27. Oktober bis 16. November 2013 Wirklichkeit werden lassen.

Unsere Reiseroute begann in Delhi 27. Okt - 30. Okt (3 Nächte Oberoi Hotel) und führte uns in Rajasthan nach Agra 30. Okt - 31. Okt (1 Nacht ITC Mughal) , Jaipur 31. Okt - 2. Nov (2 Nächte Samode Haveli) , Jodhpur 2. Nov - 4. Nov (2 Nächte Palasthotel Vivanta by Taj-Hari Mahal), Chhatra Sagar 4. Nov - 5. Nov (1 Nacht Oase aus Luxuszelten) , Rohet 5. Nov - 6. Nov (1 Nacht Sonnenfestung Mihirgarh) und Udaipur 6. Nov - 8. Nov (2 Nächte Fateh Garh).


Das jetzige Delhi, die Hauptstadt Indiens, mit ihrer tausendjährigen Geschichte, ist eine Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten und besteht aus zwei deutlich voneinander getrennten Teilen:

Dem „alten“ Delhi (Old Delhi) mit den quirligen Basaren, den engen Gassen, seinen Tempeln, Moscheen (Jama Masijd ist mit 25.000 Plätzen die größte Moschee Indiens) und historischen Monumenten und dem „neuen“ Delhi (New Delhi) mit den prächtigen Regierungsgebäuden, India Gate (ein 42 m hoher Triumphbogen, in den die Namen von 90.000 im zweiten Weltkrieg gefallenen indischen Soldaten eingemeißelt sind), Qutab Minar (72 m hoch und als Siegesdenkmal im 12. Jh. errichtet), dem Denkmal von Mahatma Ghandi (Raj Ghat), Gurudwara Bangla Sahib (Sikhtempel, in dem jeden Tag 15.000 Menschen kostenloses Mittagsessen bekommen), den breiten Prachtstraßen, schattigen Alleen, weiten Gärten und im Kolonialstil gebauten Sommerhäusern. Hier spiegelt sich die Geschichte des Subkontinents wieder.




Delhi Sikhtempel (auch Männer müssen eine Kopfbedeckung tragen)


...und helfende Hände fürs tägliche Mittagessen für 15.000 Menschen sind willkommen...

Itimad-ud-Daula-Mausoleum "Baby Taj" in Agra

In Agra ist bestimmt das Taj Mahal der Höhepunkt, ein Symbol für ewige Liebe und unvergleichliche Schönheit.

„Das Taj Mahal ist wie eine Träne auf der Wange der Zeit.“

1631 ließ der Mogulkaiser Shah Jahan das Mausoleum für seine geliebte Frau Mumatz Mahal errichten, mit der er 14 Kinder hatte und die mit nur 38 Jahren starb. 20 000 Arbeiter haben das 56 m hohe Bauwerk, das eine Fläche von 100 m x 100 m einnimmt, in 22 Jahren erbaut. Die Kosten lagen bei 5.000.000 INR für einen Traum aus weißem Marmor, der mit Edel- und Halbedelsteinen besetzt ist und sich in perfekter Proportion in einem eleganten Garten von Springbrunnen erhebt. Und weil keine Autos zur Anfahrt zum Taj Mahal erlaubt sind, haben wir die Fahrt im geschmückten Tonga, einer in früheren Zeiten sehr beliebten Pferdekutsche genossen.






Das rote Fort (Agra Fort), eine der größten Befestigungsanlagen der Welt, das sich auch in Agra befindet und für dessen Erbauung es einer Bauzeit von 200 Jahren bedurfte, ist ebenso wie das Taj Mahal seit 1983 Denkmal des UNESCO-Weltkulturerbes.


Unser nächstes Ziel auf dem Weg nach Jaipur ist Fatehpur Sikri, eine Palastanlage aus dem 16. Jh. Besonders beeindruckend ist die Großzügigkeit dieser Anlage mit einem 53 m hohen Siegestor, dem höchsten Portal Indiens.

Jaipur, die Hauptstadt Rajasthans, 1727 erbaut, wird wegen der Farbe der Gebäude im Altstadtviertel auch die rosarote Stadt genannt. Diesen Anstrich erhielt sie 1853 in Vorbereitung auf den Besuch von Prinz Albert von England, als traditionelle Farbe der Gastlichkeit.

Diese Farbe „trägt“ auch der Palast der Winde (Hawa Mahal). Dank der zahlreichen Nischen und Fenster (oft auch mit Gitterstruktur) dieser Fassade war es den Hofdamen damals möglich, das bunte Treiben auf den Straßen zu beobachten, ohne selbst dabei gesehen zu werden.




In Jaipur haben wir außerdem den Stadt-Palast besucht, Sternwarte Jantar Mantar und Amber-Fort, eine Palastanlage und Burgfestung aus dem 11. Jh., die deutlich die Mischung aus hinduistischen und moslemischen Einflüssen auf die Kultur und Lebensweise zeigt. Amber Fort war der ursprüngliche Herrschersitz der Maharajas.
 

Im Samode Haveli in Jaipur durften wir uns für 2 Nächte in einer 200 Jahre alten Fürstensuite wie Maharaja und Maharani fühlen.

Jodhpur, das Tor zur Wüste Thar, heißt wegen der vielen blauen Häuser auch die blaue Stadt. In Zeiten von Malaria wurden die Häuser mit Kalkwasser gestrichen und zwar in blau - als Farbe der Hoffnung - dass keine Malariamücken kommen.

Die Höhepunkte der Stadt Jodhpur sind die Besichtigung von Meherangarh-Fort, das auf einem 125 m hohen Hügel über der Stadt thront und von Jaswant Thada, einer Gedenkstätte für zahlreiche Herrscher und hohe Würdenträger, wo auch heute noch die Verbrennungen von Nachkommen der königlichen Familie stattfinden.

In Jodhpur waren wir für einen Abend Gast in einer indischen Familie (Kaste Rasputen) bei Jyoti und Diggy. Von Jyoti habe ich die Besonderheiten der indischen Küche kennen gelernt, durfte beim Kochen zuschauen und mithelfen und anschließend haben wir alle zusammen gegessen.

Jodhpur Altstadt mit Blick auf Meherangarh-Fort


cookingclass bei Jyoti

Während unseres Aufenthalts in Jodhpur war am 03. November auch das Fest „Diwali“. Eine Legende aus dem 12. Jh. sagt, dass für einen Schauspieler, der nach 14 Jahren nach Hause zurückgekehrt ist, zum Empfang ein Lichterfest veranstaltet wurde. Das Datum von Diwali ist abhängig vom Mondkalender und findet entweder im Oktober oder November statt.

Vergleichbar wie bei uns an Weihnachten wird alles geschmückt und beleuchtet und es gibt Geschenke. Süßigkeiten sind besonders beliebt und es gibt auch Feuerwerk, das jedoch jeder zu einem von ihm gewählten beliebigen Zeitpunkt während der 3 Festtage (Diwali +- 1 Tag) abfeuert. So knallt es immer und überall, aber einen vom Feuerwerk illuminierten Himmel haben wir nicht gesehen.

Die Städte wirken alle chaotisch und unorganisiert, die Mengen an Menschen, Tieren und Fahrzeugen, die sich – meistens gleichzeitig - auf den Straßen bewegen, sind immens. Die Hupe ist noch vor der Bremse das wichtigste und am meisten benutzte Teil am Auto. Da braucht nicht nur der Fahrer starke Nerven! Wir reisen sehr komfortabel und in den meisten Hotels haben wir große Suiten und genießen allen Luxus, der wohl auch den Maharajas und Maharanis vergönnt ist.




Da hat es richtig gut getan, eine Nacht in Chhatra Sagar (Nimaj) in einem Naturreservat in einem "Luxus"-Zelt-Camp zu verbringen, das auf einem 100 m hohen Staudamm an einem 10 km langen See errichtet ist. Und dort gibt es nur Natur, Hupen ist verboten und die Stimmung in dieser idyllischen Oase war eine perfekte Umgebung für uns.



Unsere nächste Station war in Rohet im Mihirgarh, einer palastartigen Sonnenfestung am Rande der Wüste. Auch hier geht es sehr ruhig zu, was uns als weitere Erholungsphase sehr willkommen war.


Am Nachmittag waren wir mit dem Jeep unterwegs und haben zwei Dörfer besucht.

Ein Bishnoi-Dorf, deren Anhänger dieser umwelt-freundlichen Hindu-Sekte auch als „Wächter der Wüste“ gelten, weil sie der Natur huldigen und sich dem Schutz von Bäumen und Tieren verpflichtet fühlen.

Im Dorf der Brahmanen erlebten wir das altehrwürdige Ritual der Opium-Tee-Zeremonie, die als Geste des Respekts und der Gastfreundschaft zu verstehen ist. Trotz mehrmaliger Einladung haben es aber Martin und ich beim Dabeisein und Zuschauen belassen, eine aktive Teilnahme wollten wir nicht.

Und danach ging‘s kurz vor Einbruch der Dunkelheit auf Beobachtungsfahrt von Antilopen und da gab es schon einige!

Auf dem Weg von Rohet nach Udaipur haben wir in Ranakpur den Jaint-Tempel besucht, der von 1432 – 1492 erbaut wurde. Ein imposantes Bauwerk mit 1444 Säulen, bei denen jede eine andere Gestaltung hat, also keine der anderen gleicht.

Zum Glück war mit Ranakpur schon die Hälfte der Strecke bis Udaipur geschafft. Im Schnitt sind mit dem Auto maximal 50 km in einer Stunde zu schaffen, bei besonders schlechten Straßen oft auch weniger.








Udaipur ist die „Prinzessin“ der Seen, von denen der bekannteste der Lake Pichola mit seinem Lake-Palace-Hotel ist. Dort haben wir nicht gewohnt, sondern im Fateh Garh, das durch seine Lage auf einem kleinen Hügel der Aravalli Berge vor den Toren Udaipurs einen traumhaften Blick auf die Stadt bietet. Auf dem Pichola-See haben wir nach der anstrengenden Besichtigung des Stadtpalastes (1725 erbaut) eine Bootsfahrt gemacht.



Udaipur Blick vom Stadtpalast auf die Stadt


Nach einem kurzen (1,5h) Flug von Udaipur nach Mumbai 8. Nov - 10. Nov (2 Nächte Trident Nariman Point) stand uns hier mit zwei Übernachtungen leider nur ein ganzer Tag zur Verfügung. Am Vormittag haben wir verbunden mit einer einstündigen Bootsfahrt pro Strecke die Höhlentempel von Elephanta (6. Jh. v. Chr.) besucht.




„Die Sehnsucht nach Wahrheit wünscht sich einen folgenden Tag und dieser folgende Tag soll Freude bringen“

Das Boot legt direkt am Gateway of India ab und an und am Nachmittag hatten wir Gelegenheit, Victoria Terminus, den Hauptbahnhof im prachtvollen, kolonialen Stil zu sehen, einen Spaziergang durch die hängenden Gärten zu machen, sowie das Wäschereiviertel Dhobi Ghat, und das Banganga Becken, das angeblich mit Wasser aus dem Ganges gefüllt ist, zu besichtigen. Mit einer Einladung von Priti (enchanting India) zum Abendessen ins Khyber Restaurant haben wir einen langen und anstrengenden, aber sehr schönen Tag beendet.
 
Mumbai Wäschereiviertel Dhobi Ghat

Mumbai Gateway of India

Mumbai Victoria Terminus Bahnhof

Mumbai Khyber Restaurant

Nach einem weiteren Inlandsflug von Mumbai nach Nagpur haben wir die letzten Tage in Zentralindien in Pench 10. Nov - 12. Nov (2 Nächte Tuli Tiger Corridor) und Tadoba 12. Nov - 15. Nov (3 Nächte Svasvara Jungle Lodge) verbracht.

Unser Urlaubspaket enthielt acht Safaris und natürlich wünschten wir uns ganz arg das Glück zu haben, den Tiger in freier Natur zu erleben.

Obwohl im Nationalpark in Pench im Süden von Madhya Pradesh 30 Tiger leben, haben wir bei unseren drei Safaris leider keinen gesehen. Dafür aber Leoparden und verschiedenes Rotwild, wobei mir die Axishirsche oder Chital sehr gut gefallen. Wegen ihrer ganzjährig auffälligen, gefleckten Fellzeichnung nennen sie die Führer dort spotted dears. Und dann gibt es noch Wildschweine, Wildhunde, Affen und weitere ca. 30 Arten verschiedene Säugetiere und 160 Vogel-, 50 Fisch- und 30 Reptilienarten zu beobachten.




Ghost tree - "Geisterbaum" (Stamm leuchtet bei Dunkelheit)
Die letzten 3 Tage und Nächte waren wir in der Svasvara-Jungle-Lodge, die in unmittelbarer Nähe des Tadoba-Andhari Tigerreservats liegt. Der Nationalpark Tadoba ist einer der 41 Projekt-Reservate für Tiger in Indien, der als natürlicher Tiger-Lebensraum auch „Juwel von Vidharba“ genannt wird. Dieses mit einem außergewöhnlichen Artenreichtum gesegnete Fleckchen im Herzen eines geschützten Waldes bietet eine außerordentliche Vielfalt an Flora sowie an wilden Tieren von Tigern, Leoparden und Wildhunden bis zu Blaubullen, Nilgai-Antilopen und Sambar-Hirschen.

Die Wege im "Park" sind weit....

....aber der Bus fährt nur wenige Male am Tag....
   

...da bietet dieses Gefährt ein Gefühl von" Luxus" und Unabhängigkeit
Im Gegensatz zu Pench ist hier der Wald dschungelartig und sehr dicht, sodaß es besonders schwierig ist, die Tiere zu sehen. Das eine oder andere Mal haben wir uns schon gefragt, warum wir schon vor 05.00h morgens aufgestanden sind! Aber das ist Natur und das ist auch gut so – sonst wäre es ja ein Zoo – und natürlich ist ein Vergleich mit Botswana unfair und nicht angebracht. Dennoch hatten wir auf den Tiger gehofft und tatsächlich - bei unserer achten und letzten Safari – haben wir einen weiblichen dreijährigen Tiger beobachten dürfen. Das Territorium für weibliche Tiere ist ca. 30 qkm groß, da muss schon das timing fürs Zusammentreffen passen!





Wenn der Elefant den Rüssel nach oben hält bedeutet das Glück – und das hat uns auf unserer ganzen Reise begleitet. Dafür sind wir sehr dankbar und wir werden bestimmt noch ganz lange und sehr gerne an diese schönen Momente denken. Wir sind glücklich und dankbar für die vielen kleinen und großen Erlebnisse, die wir in Indien haben durften.  








 

Sonntag, 15. September 2013


Norwegen Mitternachtssonne und Nordkap

15. bis 27. Juni 2013

Es war unsere Skandinavienpremiere – und wir haben uns vieles schön vorgestellt – in echt war es mindestens genau so schön, manches noch viel beeindruckender - fast unbeschreiblich - und viele Stellen wirkten auf uns wie im Spielzeugland.

Es wird mir daher nicht wirklich gelingen, unsere Eindrücke in der erlebten Vielfalt widerzugeben. Aber vielleicht vermittelt es zumindest auszugsweise das Besondere und lässt bei denjenigen, die schon dort waren, schöne Erinnerungen lebendig werden.

Unser Trip  zur Mitternachtssonne beginnt in Oslo. Im Gepäck auch Fleecemütze, Handschuhe und Regenschirm – und da das Wetter oft im Stundenrhythmus wechselt war sogar Schatzi ab und an über Bines „rundum-Sorglos-Paket“ froh.

Oslo empfing uns mit strahlendem Wetter und angenehmen mittelmäßigen Temperaturen - für die Norweger ist jedoch ein Sonnentag die Gelegenheit kurze Hosen und Flip-Flops zu tragen – auch wenn wir noch eine Jacke brauchen. Das untere Photo zeigt die Oper. 

Für das Erreichen unseres nächsten Ziels – Bergen – haben wir uns bewusst für das Transportmittel Bahn entschieden und diese 7 Stunden Fahrt haben uns ganz viel unterschiedliches sehen lassen. Schnee(-reste) und Temperaturen unter 8 Grad haben sich mit Sonne und blauem Himmel abgewechselt - vorbei an öden Felsformationen, einsamen Landstrichen und  auch kleinen Häuseransammlungen und Orten – und immer dabei: viel Wasser!


Die alte Hansestadt Bergen hat uns mit strahlendem blauem Himmel und Sonne begrüßt. Sie liegt malerisch zwischen 7 Bergen und ist mit 245.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes. Gleichzeitig ist sie auch Ausgangspunkt der Hurtigruten Seereisen.

Mittelpunkt der Stadt ist der Marktplatz am Hafen. Ein Genuss für Augen und Gaumen ist das große Angebot an Meeresfrüchten, Krabben, Hummer, Lachs und Kaviar. Unser Hotel lag nur zwei Gehminuten entfernt, sodass wir öfter dort vorbeikamen…und die Fischsuppe dort war köstlich.

Die Architektur und Bebauungstruktur wirken auf den ersten Blick sonderbar – aber das verwirrende Labyrinth von Gässchen mit ineinander verschachtelten Kontoren, Stiegen und Galerien lädt sofort zu einem mittelalterlichen Erkundungsstreifzug ein.  
Dass Bergen die „Regenhauptstadt des Landes“ (2300 mm Niederschlag pro Jahr) sein soll, haben wir glücklicherweise während unserer Zeit nicht erlebt. Von den umliegenden Bergen kann man fantastische Aussichten auf die alte Hansestadt genießen und so hat unser Weg auf den Floyen geführt, der nicht nur mit der Bergbahn, sondern auch zu Fuß auf sehr steilen Wegen erreichbar ist. Wir waren in Urlaubstempo unterwegs, aber viele Norweger nutzen diese steile Strecke zum Lauftraining – Respekt! Aber das sind bestimmt andere, als diejenigen, die wir abends unter der Woche zu später Stunde in einheimischen Kneipen beim Bier und Wein gesehen haben. Dass ein großes Bier ca. 12-15 €  kostet, schreckt wohl nur uns (weil schwäbisch sparsam :-)) davor ab, wesentlich mehr als eins zu trinken. Uns hat Bergen super gut gefallen!



Und dort war es dann am Dienstag so weit. Wir haben für 5 Nächte auf der Trollfjord eingecheckt mit dem Ziel Honnigsvag am Nordkap.

Unsere Route führte am 2. Tag nach Alesund und Geirangerfjord und wir erreichten am Tag 3 die Königsstadt Trondheim mit Nidaros-Dom und der neugotischen Holzbrücke am dem Jahr 1861 und den sehenswerten Lagerhäusern, die auf Holzpfeilern erbaut sind.



 



Am nächsten Morgen (Tag 4) haben wir den Polarkreis überquert (66 Grad 33‘ N) und spätestens ab dort scheint das intensive Tageslicht rund um die Uhr und macht jede norwegische „Nacht“ zu einem Erlebnis. Um ja nichts zu verpassen und da die Müdigkeit nur selten kommt – die Helligkeit verschafft eine enorme Energie -, haben wir ziemlich unregelmäßig geschlafen. Die Sonne sinkt auch während der Mitternachtsstunden nicht unter den Horizont. Glänzendes Sonnenlicht taucht die Küsten, Fjorde, Berge und Buchten in feuerrotes, samtrosiges oder goldgelbes Licht, das im wundervollen Kontrast zum sanften Tiefgrün der Kiefern und Laubwälder steht.
 


Sobald sich die Lofotenwand, eine bis zu 1.000 m hohe Gebirgskette, am Horizont abzeichnet, haben wir den Landegofjord, Helligvaer und den Vestfjord hinter uns gelassen. Von Januar bis April wird hier Kabeljau gefischt, der nach alter Tradition an der klaren Seeluft getrocknet und als Stockfisch exportiert wird. Gegen Abend erreichten wir Svolvaer, den Hauptort der Lofoten, wo wir auf dem Rückweg nochmals 2 Tage verbracht haben.
Über Nacht navigierte unser Schiff durch den engen Raftsund und von dort (Tag 5) über Hastadt und Finnsnes nach Tromsoe. Die Stadt war als Tor zum arktischen Meer schon in der Vergangenheit Ausgangspunkt zahlreicher Polarexpeditionen. Das berühmteste Wahrzeichen von Tromsoe ist die Eismeerkathedrale „Ishavskatedralen“ mit ihrer eigenwilligen modernen Architektur und den Glasmosaiken.





Tag 6: nach der landschaftlich reizvollen Fahrt durch den
Mageroysund und einem frühen Aufenthalt in Hammerfest erreichten wir um die Mittagszeit Honnigsvag. Hier sind wir ausgestiegen um genügend Zeit fürs Nordkap zu haben und erst am nächsten Tag wieder südwärts zurückzufahren.

Unser Besuch im Touristbüro um ein Ticket zum Nordkap zu kaufen war im ersten Moment sehr ernüchternd. Es gab nur noch welche für die Fahrt um 22.15h mit Rückfahrt um 01.10h nachts, alles andere war ausverkauft. Honnigsvag bietet nur ein Hotel (in dem wir aber die Übernachtung im Vorfeld gebucht hatten, sonst hätten wir wie einige Asiaten für diese Nacht keine Schlafmöglichkeit gehabt) und sonst nicht wirklich viel.
Aber es ist der letzte Ort vor dem Nordkap, das nur noch 2000 km vom geografischen Nordpol entfernt liegt. Auf dem 307 m hoch gelegenen Nordkap-Plateau spürt man das unbeshriebliche Gefühl, am Ende der Welt zu sein.

Die späte Uhrzeit und das schlechte Wetter – es war regnerisch und neblig – hatten den Vorteil, dass Martin und ich wirklich ganz alleine an der Weltkugel waren. Im 180 Grad Kino hatten wir aber die Möglichkeit uns in einer Multivisionsshow das Nordkap zu allen Jahres- und Tageszeiten anzusehen.

Martin möchte sehr gerne nochmals hierher zurückkehren um das in den Wintermonaten besonders beeindruckende Farbenspiel des Polarlichts zu sehen. Das Licht hat dann eine grüngelbe Farbe, kann aber auch grün oder rötlich/rot violett werden. Kaskaden rasen über das Himmelsgewölbe und spannen sich wie ein Bogen von Ost nach West. 

Die Nacht war zum Schlafen zu kurz, weil wir morgens bereits um 06.15h auf der Finnmarken eingeschifft sind um über Tromsoe, Stokmarknes am nächsten Abend in Svolvaer, der Hauptstadt der Lofoten, wieder auszusteigen.




Svolvaer ist die größte Ansiedlung auf den Lofoten und ein reizender Ort, der Raum für viele Erkundigungen zu Fuß bietet. Und unterwegs gibt es viele Galerien, bei denen die Künstler oft selbst da sind und sich über ein Gespräch und ein gemeinsames Gläschen freuen.



Ausserdem bietet Svolvaer die Möglichkeit, mit dem öffentlichen Bus die Gegend zu erkunden. So konnten wir uns am Ende unserer Reise nochmals ganz intensiv an den Bildern der wunderschönen Landschaft und Natur erfreuen.


Und von dort ging es nach zwei Tagen vom idyllischsten Flughafen, den ich jemals gesehen habe über Bodo und Oslo wieder nachhause.


Uns hat es super gut gefallen und es war trotz der vielen Nächte, die wir zum Tage gemacht haben – ein sehr erholsamer Urlaub. Und wer weiß, vielleicht dauert es ja nicht allzu viele Jahre, bis Martin’s Wunsch, das Polarlicht im Winter zu sehen, Wirklichkeit wird.

Unser nächstes Reiseziel, auf das wir uns schon freuen, wird Indien sein. Wir sind vom 27. Oktober bis 16. November 2013 unterwegs, um in Delhi beginnend Rajasthan zu besuchen und am Ende über Mumbai noch 5 Tage im indischen Busch zu verbringen. Und vielleicht haben wir ja das Glück, dass wir dort den indischen Tiger sehen.

Beitragende