Dienstag, 1. März 2016



Silvester in Marokkos Wüste

Zu den Kasbahs der Berber und Palästen der Medina


27. Dezember 2015 – 07. Januar 2016

Marokko (in Nordafrika) ist das exotischste Land am Rande Europas: eine unvergleichliche Welt der Architektur, Gerüchen und Landschaften, die an Tausend und eine Nacht erinnern! Trotz seiner Exotik gibt es eine gute Infrastruktur, Gastfreundlichkeit und hervorragenden Service.
Von der 36 Mio. Menschen zählenden Bevölkerung ist die Mehrheit sesshaft, eine Minderheit von ca. 300.000 Menschen sind Nomaden bzw. Seminomaden. 
Marokko gilt auch als Land der Gegensätze und das konnten wir nach unserer Reise auch bestätigen: Lehmburg und Großstadt, Gebirge, Wüste und Ebene, Temperaturen von -15 bis + 48 Grad, Medina und neue Stadt, traditionelle Tracht und Jeans, Souk und Supermarkt.

Die Entscheidung für Martin und mich für diese  Reise war die Faszination, den Jahreswechsel  in der Wüste – fernab vom Trubel  – unterm spektakulären Himmelszelt mit Sterne-“pflücken“ und in der Stille  zu erleben.

Ausgangs- und Endpunktpunkt waren dabei Marrakesch – wo wir gleich am Tag unserer Ankunft (SO 27.12.2015) am Nachmittag - unter Führung unseres einheimischen Reiseleiters Herrn Mohamed Chakir - einen ersten Spaziergang durch die Medina - die Altstadt zählt heute zum UNESCO Weltkulturerbe - unternahmen. Das berühmte Minarett der Koutoubia-Moschee  erinnert an sein Gegenstück, die Giralda in Sevilla. Diese beiden Minarette markierten einst die äußerste Ausdehnung des Islam von Nord nach Süd.

 

Die Medina von Marrakesch ist lebendig und exotisch. Die pulsierenden Gassen sind nach Waren der verschiedenen Händler und Handwerkerzünfte aufgeteilt. Das Angebot reicht von farbenfrohen Gewändern über duftende Gewürze, Lederwaren, Süßigkeiten von Nougat über Datteln, Aprikosen, Feigen und weiteren Früchten  in den unterschiedlichsten  Qualitäts- und Preislagen bis hin zu glitzernden Silberwaren. Die Gassen sind verwinkelt und eng. Zum Glück dürfen keine Autos fahren, aber selbst die Eselskarren, Mopeds und Fahrräder neben den unzähligen Besuchern, Käufern und Händlern stellen eine Herausforderung dar. Ein  ständiges Hakenschlagen zwischen Moped von hinten und aufdringlichem Verkäufer von rechts: ein Glück, wenn man sich dabei  nicht aus den Augen verliert.





Am späten Nachmittag – wobei es ähnlich früh dunkel wird wie bei uns in Deutschland im Dezember - haben wir den Gauklerplatz „Djemaa el Fna“ erreicht.

 
Einst Platz der Geköpften, seit Jahrhunderten Markt, Arena und Restaurant unter freiem Himmel. Seit Jahrzehnten von Touristen belagert. In den Abendstunden wird es  dort  magisch, die Fremden irren hier umher auf der Suche nach einer Garküche ihres Vertrauens: wie auf Kommando werden rund 100 Garküchen auf den Platz gerollt, Karrees abgesteckt, Gaslampen entzündet .Die marokkanischen Männer tragen weiße Mützen und Galabiyas, balancieren gusseiserne Pfannen, grillen Lammwürstchen und  Ziegenköpfe, dünsten Schnecken, aber es gibt auch Tajine, die typischen marokkanischen Gerichte aus dem orientalischen Lehmtopf.  In den Garküchen kann man für kleines Geld essen, bei uns blieb es bei ein paar Datteln aus der Hand, da unser  gemeinsames Abendessen in unserem ersten Übernachtungshotel Le Meridien N‘Fis statt fand.


Zuvor tranken wir auf der Terrasse eines Cafes einen Minztee – wie immer mit viel  Zucker – aber dafür mit einem Superblick auf das bunte Treiben auf dem „Djemaa el Fna“, auf dem Schlangenbeschwörer, Geschichtenerzähler, Musiker, und alle  erdenklichen anderen „Gaukler“ zum Verweilen einladen.



Am Montagmorgen – 28.12.2015 - haben wir nach einem kurzen Halt am Geldautomaten in Marrakesch die Sadiier Grabstätten aus dem 16. Jh. besichtigt.

 
DIRHAM, die marokkanische Währung darf weder ein- noch ausgeführt werden, aber  etwas Geld für einen Tee oder Kaffee auf der Fahrt wollten wir  haben und auch um eine einigermaßen akzeptable Toilette unterwegs benutzen zu können. Nach den Sadiier Gräbern  stand der Bahia Palast, der im andalusischen und maurischen Baustil erbaut wurde,  auf dem Programm. 160 kunstvoll mit Fayencen, Fliesen und Marmor ausgestaltete Räume mit phantasievollen  Mosaiken und Arabesken aus Stuck lassen vermuten, wie  prunkvoll die Räumlichkeiten während ihrer Nutzung gewesen sein müssen.
 

 


Auf dem Weg zum Palast sind uns  traditionelle  Wasserträger in ihren roten Gewändern und ein sehr umsatzbemühter Fotograf begegnet. Leider war die Qualität seiner Bilder weitaus schlechter als die von uns selbst gemachten, sodass er nur wenig Erfolg bei uns hatte, obwohl er uns auf weiten Strecken folgte und im Preis immer weiter nach unten ging. 



Kurzfristig eingeschoben haben wir um die Mittagszeit den Besuch in einer Herboristerie,  einem Kräuterladen, der nach Aussage unseres Mohamed eine gute Qualität an Gewürzen hat, die er guten Gewissens empfehlen kann. Es war eine nette Erfahrung für alle Sinne: ein sehr redegewandter Verkäufer, der ein sehr großes Fachwissen hatte über „Wunder“mittel gegen Falten bis Magenverstimmung, Pulver und Cremes, Öle und Gewürze  bis zum Höhepunkt, den Safranfäden, die grammweise gehandelt und verkauft werden. Riechen, schmecken, hören, verstehen, sich wundern – all das gehörte zum ca. 1,5 stündigen Programm, das sehr unterhaltsam und kurzweilig war.
 
Da dieser  Besuch aber nicht statt Mittagspause sondern zusätzlich war, kamen wir entgegen der Reiseplanung ca. 2 h zu spät von Marrakesch los. Um die südlich gelegene Oasenstadt Ourzazate zu erreichen, ist eine Überquerung des Hohen Atlas erforderlich,  der nur an zwei Stellen mit dem Auto passierbar ist. Wir haben in 2.260 m Höhe den grandiosen Paß Tizni Tischka überquert, wobei der herrliche Ausblick auf die umliegenden und vielleicht auch schneebedeckten Gipfel schon leicht dämmrig war.





Ourzazate liegt auf 1100 m am Kreuzungspunkt zweier wichtiger Handelsstraßen und verfügt aufgrund ihrer Beliebtheit bei Filmteams über große Filmstudios. Das einer Kasbah nachempfundene Hotel Berbere Palace  ist  das dabei von den Stars und Sternchen bevorzugte Domizil und war für die heutige Nacht auch unser Ziel. Leider konnten wir es aufgrund unserer verspäteten Ankunft nur zum Abendessen (ohne vorherige Dusche) und zum Schlafen nutzen, aber wir kamen erfreulicherweise auf dem Rückweg  am Samstag nochmals für eine Nacht vorbei und da hatten wir den ganzen Nachmittag zur freien Verfügung.
 
Am Dienstagmorgen (29.12.2015) haben wir auf der Fahrt über den Anti Atlas den Tizi-n-Tinifit Pass auf 1.680 m passiert.





Im fruchtbaren Draa Tal, einer der schönsten Galerieoasen Marokkos, gedeihen Haine mit schattenspendenden Dattelpalmen und sonnenverwöhnte Feigen- und Granatapfelbäume.

 
Der Fluss Draa hat in die Berge mächtige Schluchten gegraben, die  in ein  fast  200 km langes Tal auslaufen.  Die traditionellen Lehmbauten der Dörfer fügen sich dabei Chamäleon artig in die Landschaft und die farbenfrohen Felsformationen ein.


Da Martin und ich in Zagora auf das Mittagessen in einem der heutigen Übernachtungsunterkunft nahegelegenen Restaurant verzichtet haben, waren wir bereits am frühen Nachmittag im Riad Liame. 
Zagora liegt am Rande der Wüste und war früher eine bedeutende Karawanenstadt. Ein Schild „Timbuktu 52 Tage“ erinnert an die Transsahara Karawanen, die für den beschwerlichen Weg durch die Wüste bis nach Timbuktu 52 Tage unterwegs waren.


Im Riad Liame hatten wir ein zeltartiges eigenes Häuschen mit 2 aus ehemaligen Schubkarren umfunktionierten Stühlen davor.

Leider war es trotz Sonne recht kalt und morgens gab es nur kaltes Wasser zum Duschen. Das Abendessen fand im mit Kissen und orientalischer Dekoration versehenen Hauptzelt statt.

 
Mittwoch (30.12.2015): auf dem Weg von Zagora nach Erfoud haben wir nochmals ein Stück der eindrucksvollen Oasen des Draa-Tals passiert. In Tanzir sind wir gegen Osten abgebogen
 
und durch die wilde Steinwüste (REG)
 
entlang des roten Bergmassivs des Jbel Sarhro gefahren. 
 
Am Nachmittag haben wir die Ausläufer der Sahara (Sandwüste (ERG)) und die Stadt Erfoud erreicht. Das Hotel Palais du Desert macht dabei seinem Namen alle Ehre, eine sehr komfortable Unterkunft, auch wenn das Schwimmbad und Hamam nicht in Betrieb waren. Aber eine warme große Badewanne war heute ersatzweise genau das richtige.
Donnerstag –Silvester (31.12.2015): da sich in der Region als geologische Besonderheit riesige Marmorblöcke finden, in denen man unzählige Fossilien entdecken kann, die sich vor Jahrmillionen dort abgelagert haben, haben wir am Morgen nach nur wenigen Metern mit dem Bus eine Fabrikationsstätte besucht.

 
Danach haben wir im ca. 30 km entfernten Ort  Rissani
 
 die Souks

und den Viehmarkt besucht

 
und die in unmittelbarer Nachbarschaft liegenden Ruinen der einst bedeutenden Handelsstadt Sijilmassa. Alle Karanwanen legten dort eine Etappe ein, um Proviant aufzunehmen und ihre Waren feil zu bieten. Am Rande der Wüste und an der Grenze der Zivilisation hat sich hier eine ganz eigene Lebens- und Wohnkultur entwickelt. Nicht zu übersehen sind die Haratin, Nachfahren der aus Schwarzafrika stammenden Sklaven, die von den französischen Kolonialherren im großen Stil „mitgebracht“ wurden. Bei der Besichtigung hat uns ein ortsansässiger einheimischer Führer begleitet, in dessen Zuhause wir anschließend bei einem Tee auch einen kleinen Einblick in die Wohnverhältnisse in einem Ksar bekommen durften.
Die Wüste ruft! Nach dem Mittagessen im Palais du Desert in Erfoud sind wir  für die Fahrt nach Merzouga in die Wüste Erg Chebbi in Jeeps umgestiegen. Nach der Fahrt entlang des Flusses Ziz geht die Steinwüste  immer mehr in die Sandwüste über.
 
Dort hat uns eine Karawane erwartet und auf dem Rücken der Wüstenschiffe = Dromedare sind wir ca. eine Stunde  bis zu einem Dünenkamm geritten um den Sonnenuntergang mit Blick auf die riesigen endlosen Sanddünen von Merzouga zu genießen.

 
Das war sehr schön und unser Dromedarführer hat für uns dem letzten Tag des Jahres entsprechend eine kleine Sandwidmung mit unseren Vornamen und Datum gezeichnet.
 
Dann ging‘s mit dem Jeep zum privaten Zeltcamp. Da wir mit Mohamed im Jeep waren, erreichten wir als erstes Auto das Camp. Was waren wir freudig gespannt! Mit orientalischer traditioneller Musik von Mitgliedern der Gnaua wurden wir mit einem Willkommensdrink und kleinen Häppchen am Lagerfeuer empfangen

und auch das Zelt machte einen sehr ansprechenden Eindruck. Ein Doppelbett und auch eine eigene Dusche und Toilette – und das mitten in der Wüste!

 
Die Zelte und der Vorhof der Zelte sind mit großen Berberteppichen ausgelegt und sonst gibt es nur Sand um uns.
 
Zum Abendessen wollten wir die uns von Jochen geschenkten Kaftane und Tücher tragen und uns vorher natürlich „silvesterfein“ machen. Das war die gute Idee. Die Realität erforderte Improvisation, da es plötzlich kein Licht mehr gab und Strom für die Wärme- und Heizquellen schon gar nicht. Der Generator war ausgefallen und konnte auch nicht repariert werden. Also haben wir die Kaftane, die in Standardgröße groß genug und dafür auch gut geeignet waren, einfach über unsere andere Kleidung darüber getragen. Und die gute Laune wollten wir uns dadurch auch nicht nehmen lassen und hatten mit Eva und Wolfang einen schönen Abend mit guten Gesprächen. Aber es war kalt – sehr kalt! Da Marokko eine Stunde Differenz zur MEZ hat und wir zeitgleich mit Deutschland das Neue Jahr begrüßen wollten, fand die Anregung von Jochen, bereits um 23.00h aufs Neue Jahr anzustoßen, bei uns allen Zustimmung. Aber die Aussicht auf eine kurze Nacht – am nächsten Morgen sind wir aufgrund der weiten Fahrstrecke schon sehr früh aufgebrochen – und da wir schon komplett ausgefroren waren und nicht krank werden wollten, haben Martin und ich nach unserem  eigenen Zeitplan den Jahreswechsel bestimmt. Nach dem Essen haben wir uns der Stimmung  des wirklich sehr beeindruckenden und  einzigartigen Sternenhimmels hingegeben. Aufgrund der Temperatur, die mehr unter null als darüber war, war es auch eine sehr klare Nacht, sodass wir die Sterne, die sich am tiefblauen Himmel zeigten, in allen Variationen bestaunen konnten. Zum Greifen nah – und gedanklich habe ich auch welche „gepflückt“. Die in sich ruhende Bewegungs- und Lautlosigkeit  des Himmels und der Landschaft weckten in uns ein Gefühl grenzenloser Geborgenheit und Gottesnähe. Das ist mit Worten nicht zu beschreiben.
Trotz Handschuhe, Mütze und dicker Jacke war mir aber bald so kalt, dass es eine Strategie zu finden galt, wie wir der Kälte im Zelt trotzen und dennoch zu etwas Schlaf kommen. Da die im Zelt befindlichen Heizlüfter aufgrund des Generatorausfalls nicht funktionierten, waren Bettwäsche, Toilettenbrille, Handtücher – einfach alles -  total kalt. Zähneputzen und kurze Abendtoilette mit voller Kleidung und dann nur Kaftan, Jacke und Hose aus (Shirt und Strumpfhose blieben an und das Nachthemd im Koffer!) und schnell ins Bett. Eng aneinander gekuschelt hatten wir es im Bett bald angenehm, aber am nächsten Morgen kostete es schon eine große Überwindung aus dieser wohligen Wärme raus in die Kälte!
Neujahr – Freitag, 01. Januar 2016: nach einem warmen Kaffee  im Zeltcamp gings mit den Jeeps wieder zurück nach Erfoud, wo uns Krimo, unser Fahrer mit dem  Bus und Noureddine, sein Helfer, bereits erwarteten. Auf dem Weg von Erfoud zur Todra Schlucht haben wir ein Qanat, d.h. ein Wasser- und Brunnensystem im Wüstengebiet besichtigt. 
 
 
Kurz vor der Todra Schlucht liegt die Oase von Tinerhir. Der auf Terrassen angelegte Ort wird durch und durch mit verschiedenen Feldfrüchten bewirtschaftet und ist von einem großen Palmenhain umgeben.  
Die imposante Todra Schlucht ist mit ihren fast senkrecht aufragenden 300 m hohen Felswänden ein echtes Naturspektakel.
 
Nach dem Mittagsessen im Lokal „chez Michele“  durchfuhren wir die Straße der Kasbahs. Die im 19. Jh. und frühen 20. Jh. errichteten Wohnburgen bieten einen für uns ungewohnten und imposanten Anblick.
 
 
Die einzelnen Behausungen erzielen ihre Wehrhaftigkeit durch hohe Mauern und Türme. Da sie aus Lehm gebaut wurden, müssen sie stetig in Stand gehalten werden. Nach der Fahrt durch das Rosental, in dem traditionell unzählige Rosen gepflanzt werden und Rosenwasser für die Verwendung als Parfum oder für Gebäck hergestellt wird, kamen wir nach Skoura, wo wir im Ksar 1918 El Kabbaba im Zimmer El Pacha die Nacht verbrachten.
 
 
 
Und wie wir es schon an vielen Orten auf unseren Reisen erlebt haben, ist der Unterschied zur Realität der dort lebenden Menschen echt krass!
 
Samstag, 02.01.2016: Heute hatten wir nur eine kurze Fahrstrecke bis nach Ourzazate, sodass wir erst um 11.00h starteten. Eine willkommene Gelegenheit, etwas später aufzustehen, richtig gemütlich zu frühstücken und das Hotel und die nähere Umgebung bei Tag und Sonnenschein etwas zu erkunden.
Auf dem offiziellen Programm stand heute nur ein Rundgang durch die zu Beginn des 20. Jh. vom Herrscher El Glaoui errichtete palastartige Lehmfestung, die als eine der größten Kasbahs gilt.
 
Und danach waren es nur noch 40 km bis nach Ourzazate, wo wir erneut im Hotel Berbere Palace logierten. Gegen 14.00h ein Mittagessen auf der Terrasse und den ganzen Nachmittag in einer so schönen Umgebung zur freien Verfügung, das hat uns gut gefallen!
Sonntag, 03.01.2016: Für die heutige Fahrt nach Ait Ben Haddou, die „schönste“ Kasbah Marokkos, war unser Bus nicht geeignet, sodass wir die Fahrt erneut mit Mohamed im komfortablen Jeep zurücklegten. Ait Ben Haddou liegt am ganzjährig wasserführenden Assif Mellah und diente als Filmkulisse vieler bekannter Filme wie  Sodom und Gomorrha (1962), Lawrence von Arabien (1962), Die Bibel (Film), Der Mann, der König sein wollte (1975), Jesus von Nazareth (1977), Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil (1985), Der Hauch des Todes (1987), Die letzte Versuchung Christi (1988), Himmel über der Wüste (1990), Kundun (1997), Die Mumie (1999), Gladiator (2000), Alexander (2004), Prince of Persia: Der Sand der Zeit (2010) sowie Game of Thrones.
 
In der Ansammlung von Tighremts (Wohnburgen) in Ait Ben Haddou wohnen heute nur noch 7 – 8 Familien, es gibt einige Künstler und Geschäfte, in denen die Händler ihre Waren anbieten und nach einem über viele Treppen führenden kleinen Aufstieg eine wunderbare Aussicht über das ganze Areal.
 
Nach einem Minztee auf der Terrasse sind wir weiter hinauf gefahren Richtung Tischka Pass.

Auf einer kleinen, nahezu unbefahrenen Straße erreichten wir ca. 20 km vor der Passhöhe das 1800 m hoch gelegene Dorf Telouet.

 
Der Ort ist der ehemalige Stammsitz der Glauoa, ein mächtiger Berberstamm, der Jahrhunderte lang die Passstrasse kontrollierte. Bis ins 20. Jh. beherrschten die Glauoa große Teile Südmarokkos und errichteten ihre Festungen. Nach einem leckeren Mittagessen mit Tomatensalat, gegrillten Spießen, scharfen Würstchen und Obst auf der überdachten Terrasse eines traditionellen Berberrestaurants führte die anschließende Fahrt – jetzt wieder im Bus – über den Pass hinunter in die Ebene von Marrakesch.
 
Die letzte Nacht waren wir mit der Gruppe genau wie in der ersten Nacht im Hotel Le Meridien N’Fis untergebracht. Terranvova – unser Reiseveranstalter – führte uns zum Abschlussdinner in eines der besten Restaurants der Stadt – das Dar Moha – mit marokkanisch-französischer Küche. Das war eine sehr gut gewählte Location, besonders ansprechend vom Ambiente und auch sehr vielfältig, abwechslungsreich und lecker bei den individuell wählbaren Gängen des Menues.
 
Abendessen im Dar Moha mit Eva und Wolfgang
 
Montag, 04.01.2016: Heute verabschiedeten wir uns von der Gruppe und auch von unseren Reiseleitern, Jochen und Mohamed, die alle nach Hause abreisten.
Martin und ich hatten uns für eine Verlängerung in Marrakesch entschieden und sind dazu für weitere 3 Tage in die Nähe der Medina ins Hotel Ryad Barriere Le Naoura umgezogen. Ein sehr schönes Hotel mit guter Ausgangslage, sodass wir in  nur ca. 5 Minuten zu Fuß in der Medina, den Souks und dem Platz Djemaa el Fna waren.
Tagsüber waren wir meistens unterwegs, wir sind auch in die "Ville nouvelle" gegangen – schön sie gesehen zu haben, aber wesentlich interessanter und besser hat es uns in der Medina gefallen. Da wir zu Fuß unterwegs waren und die Entfernungen doch recht weit – und man meiner Meinung nach in solchen Städten mindestens ein Mal mit dem öffentlichen Bus unterwegs gewesen sein sollte, haben wir das auch gemacht und sind per öffentlichem Bus von der Ville nouvelle zurück zum Djemaa el Fna. Die Haltestelle befindet sich direkt beim Warteplatz für die Pferdekutschen. In den Souks haben wir uns immer besser zurecht gefunden, und natürlich musste ich auch etwas einkaufen. Wir haben für Martin eine große dunkelbraune Schultertasche aus Naturleder gekauft, in der er seinen Ordner und weitere Utensilien für die Lehrgangswochenenden zur Jägerprüfung unterbringen kann.
Und ein ovales Silbertablett mit Rand, das wir gleich samstags bei unserer Einladung mit unseren Freunden benutzt haben. Und 8 handgeschliffene Buntgläser, auch die hatten wir als Wassergläser bei unserer Einladung im Einsatz. Und ein paar hellblau-pinkfarbene Schnürschuhe für mich aus ganz weichem Leder, da freue ich mich, wenn ich sie im Frühjahr anziehen kann.  
 
Einzig der Dienstag, 05.01.2016, war der Tag ohne Sonnenschein und blauen Himmel,  an dem es sogar etwas geregnet hat. Aber das war gar nicht schlimm, Martin und ich hatten uns im SPA Heritage zum Komplettprogramm ROMANCE mit Hamam, Körpermassage und Gesichts- bzw. Fußbehandlung eingebucht. Das schöne daran war, dass wir alle Anwendungen gleichzeitig und gemeinsam hatten.
Und die Empfehlungen des Concierge für Lokalitäten zum Abendessen waren hervorragend. Einen Abend waren wir im La Maison Arabe mit marokkanischer Küche, das wir fußläufig erreichen konnten. Es gab dort auch eine Bar mit jazzartiger Lounge-Livemusik, leckere Drinks, aufmerksamer Service, das hat super gepasst.

 
Am Abend darauf, dann etwas ganz anderes: Amatto, ein italienisches Restaurant mit modernem, sehr ansprechendem Ambiente – Essen auch super lecker und auch dort Livemusik, dem Lokal entsprechend viele Songs von italienischen Interpreten. Ganz anders als am Vortag, aber beides hat uns sehr gut gefallen. Das Amatto war etwas weiter von unserem Hotel entfernt, aber fürs Taxi fast zu nah. Am ersten Abend sind wir mit dem Taxi hingefahren und den Heimweg zu Fuß gegangen. Leider sind nicht alle Straßen gut beschildert, sodass wir trotz  Stadtplan nur mit „Riesen“umweg  nachhause kamen. Aber dafür ging‘s am zweiten Abend sowohl hin als auch zurück zu Fuß sehr gut und nach einem leckeren Essen mit Wein und einem Limoncello vom "padrone" haben uns die frische Luft und etwas Bewegung sehr gut getan.
Am Donnerstagmorgen, 07.01.2016, hatten wir noch die Möglichkeit, in aller Ruhe und Gemütlichkeit zu frühstücken, unser Gepäck fertig zu machen um dann um die Mittagszeit zum Flughafen zu fahren. Anders als bei unserer Heimreise von Boston hat alles reibungslos geklappt, sodass wir gegen 22.30h wieder zuhause waren.
Falls alles klappt- warum sollte es nicht? -  beendet Martins seine Kurse mit bestandener Jägerprüfung am 06. März 2016, sodass wir am 07. März mit Steffen für eine knappe Woche zum Skilaufen und Snowboarden nach Ischgl in eine wohlverdiente Auszeit vom Alltag starten. Nachdem ich jetzt so lange gebraucht habe um unseren Reisebericht fertig zu stellen, kann ich schon die ersten erfreulichen Rückmeldungen geben. Am Samstag, 27.02.16, hat er seine praktische Schießprüfung auf Bock, laufenden Keiler und Kipphase mit Höchstpunktzahl bestanden. Am Sonntag ebenso seine Prüfung in Waffenhandhabung und am Montag die schriftliche Prüfung. Er hat sehr viel gelernt und war dadurch bestens vorbereitet. Jetzt ist er sehr glücklich und ich bin mächtig stolz auf ihn. Von Dienstag bis Freitag ist nochmals ganztägig Lernen angesagt um auch die mündliche Prüfung - als letzten Bestandteil - erfolgreich abzuschließen.
Und am 28. Oktober 2016 wollen wir nach Havanna fliegen um Kuba zu bereisen und zu erkunden – 17 Tage größtenteils mit dem Fahrrad zu Rum, Rumba und Revolucion, aber auch mit Tagen ohne Fahrrad und Programm, die nur uns gehören!  Auf diese Reise freuen wir uns schon heute.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 



 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

Beitragende