Dienstag, 12. Februar 2008

Montag, 11.02.08
Am Donnerstag kamen wir noch mal nach Christchurch, der größten Stadt der Südinsel, zurück, die auch noch zwei weitere Beinamen hat: „garden city“ wegen der mehr als 700 Park- und Grünanlagen in der Stadt und außerdem gilt sie als die englischste Stadt außerhalb Englands. Diesen Bezeichnungen wird die Stadt auch mehr als gerecht. Der botanische Garten ist so groß, dass selbst ein 18-Loch-Golfplatz und mehrere Rugby-Felder dort Platz finden und das gemäßigte Seeklima gefällt den Pflanzen und Bäumen sehr gut. Die Siedler hatten sehr viele europäische Pflanzen mitgebracht, um sich so heimisch wie möglich zu fühlen. An den Gebäuden lässt sich erkennen, was mit „englisch“ gemeint ist. Ob Christ-church’s cathedral, die ehemalige Universität (die jetzt als arts centre genutzt wird) oder Christ’s college, eine renommierte Eliteschule für Jungen, diese imposanten Gebäude sind wirklich typisch englisch.


Die Schuluniformen, die in ganz NZ Tradition und Pflicht sind, erscheinen hier besonders konservativ.
Christchurch ist aber auch das Handelszentrum der Südinsel mit einem inter-
nationalen Flughafen und die „Nähe“ zur Antarktis (knapp 4000 km) macht diese Stadt zum Ausgangspunkt der Transport- und Versorgungsflugzeuge dorthin.

Am Freitag ging’s dann über die Canterbury-Ebene über Geraldine und Fairlie weiter Richtung MacKanzie Hochebene bis zum Lake Tekapo und Lake Pukaki,

die 8 der 11 in NZ vorhandenen Wasserkraftwerke durch ein ausgeklügeltes Kanalsystem und durch den Nutzen eines natürlichen Gefälles speisen.
Je näher die Südalpen kommen, die sich als gewaltiges Bergmassiv über eine Länge von 600 km erstrecken, desto grüner wird auch wieder die Landschaft. Am Lake Tekapo befindet sich auch die kleine, in den 60er Jahren erbaute Steinkirche des guten Hirten, die an diesem Nachmittag auch der Ort für eine Trauung war. Sie bietet keinen Platz für eine große Hochzeitsgesellschaft, aber dafür einen Blick direkt auf den Gebirgssee mit den schneebedeckten Bergkuppen im Hintergrund.


Wie gerne hätte ich die Trauung ein wenig miterlebt. Doch es wartete bereits das Flugzeug auf uns, aus dem wir die wunderbare Welt der Südalpen und deren höchsten Gipfel und Geltscherseen entdecken wollten. Wir haben während des 45-minütigen Fluges zuerst natürlich den See von oben und Firnfelder des Tasman-Gletschers gesehen, danach die Verwerfungslinie der Alpen (main divide) überquert um den Franz-Josef-Gletscher und Fox-Gletscher zu sichten. Der höchste Berg der Südalpen ist der Mt. Cook mit 3754 m, der am 25.12.1894 erstmals von drei Neuseeländern erstiegen wurde.
Dieses Erlebnis zählt bestimmt mit zu den beeindruckendsten Bildern, die wir in Neuseeland sehen durften.






Am Lake Pukaki vorbei waren es bis zu unserem Übernachtungsziel Twizel nur noch wenige Kilometer.
Am Samstag fuhren wir wieder Richtung Ostküste um über Oamaru nach Dunedin zu kommen. Oamaru ist besonders für seine weißen Kalksteingebäude bekannt und ob altes Posthaus, anglikanische Kirche, Zollhaus, Bank oder sonstige Gebäude wie den örtlichen Radiosender, (Margie war gerade live auf Sendung, grüßte uns übers Radio und spielte sogar einen Song für uns), sie bieten optisch einen sehr ansprechenden Anblick.


Außerdem gab es von hier aus 1882 den ersten Fleisch-„Gefrier“-Transport nach England, der schon nach wenigen Tagen nach seiner gelungenen Ankunft in England abverkauft war, sodaß sich in Oamaru sehr schnell eine entsprechende Industrie ansiedelte und so dem Ort auch zu einem gewissen Wohlstand verhalf.
An der Küste etwas weiter unterhalb erreichten wir Moeraki und haben am Strand die moeraki boulders angeschaut, große Steinkugeln, die vor über 4 Mio. Jahren aus Ablagerungen am Meeresboden und vulkanischen Aktivitäten entstanden sind.


Unsere Übernachtung am Samstag war an der Ostküste in Dunedin, einer stark schottisch geprägten Stadt mit ca. 120.000 Einwohnern. Dass hiervon ungefähr ein Fünftel Studenten sind hängt bestimmt damit zusammen, dass sich in Dunedin die älteste Universität des Landes befindet.
Die frühen Goldfunde in Otago führten dazu, dass Dunedin zu den reichsten Städten Neuseelands zählt, was sich auch an den vielen herausragenden Gebäuden wie historischer Bahnhof,


Gerichtsgebäude, Gefängnis, St. Pauls Cathedral u.a. widerspiegelt.
In Dunedin findet man auch die steilste Strasse der Welt, die Baldwin Street, die ca. 400 m lang ist und an der steilsten Stelle 38 % Steigung hat.
Unser Sonntagmorgen begann mit einer Führung und einem morningtea auf Larnach Castle und typisch schottisch waren die noch am Freitag in Dunedin warmen Sommertemperaturen einem nasskalten nebligen Wetter gewichen.



Dass zu einem schottischen castle eine tragische Geschichte sowie Dudelsack-spieler gehören, versteht sich ja schon fast von selbst.
Das Wetter besserte sich jedoch zum Glück im Laufe des Tages Richtung Westen wieder, wo wir am Nachmittag in Te Anau am gleichnamigen See (nach Lake Taupo der zweitgrößte See NZ’s - tiefste Stelle ca. 400 m tief und 66 km lang - und am Eingang zum Fjordlandnationalpark gelegen) eine Bootsfahrt machten.


Anschließend hatten wir in den glow-worm caves während einer Führung durch das Höhlensystem die Gelegenheit, unzählige Glühwürmchen zu bestaunen. Das Foto-grafieren ist dort verständlicherweise nicht erlaubt, wir sind uns wie im Plane-tarium vorgekommen.

Frei nach dem Motto „early bird catches the worm“ hieß es heute morgen früh aufstehen. Der Milford sound, das am besten zugängliche Fjordland der insgesamt 14 Fjorde des 1,2 Mio. ha großen Weltnaturerbes Fjordland Nationalpark liegt einfache Wegstrecke 120 km vom See Te Anau


entfernt und diese Straße gilt als längste Sackgasse NZ’s. Da Milford Sound für jeden NZ-Besucher eines der beliebtesten Ausflugsziele ist, wird mit zuneh-mender Tageszeit der Verkehr sehr stark. Über eine kurvenreiche Strecke an der regenreichsten Region der Erde entlang, vorbei an den Mirror lakes,


Hollyford und durch den Homer Tunnel erreichten wir planmäßig unser 10.30h auslaufendes Schiff um die malerische Schönheit der Fjorde


sowie den Mitre Peak und die Bowen Wasserfälle

zu erleben.
Der Rückweg, wieder zwangsläüfig über Te Anau, bis nach Queenstown war entsprechend weit und auch lang, unterbrochen durch einige Rotwild- und

Schaffarmen,


sodass wir uns morgen auf einen bis zum Spätnachmittag gruppenfreien Tag in Queenstown freuen.

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