Sonntag, 3. Februar 2008

Sonntag, 03.02.08
Unsere Reise führte uns gestern von Whangamata zum Ort Waihi, der von der Martha-Goldmine dominiert wird, die im Übertageabbau pro Woche einen Wert von ca. 1 Mio NZ$ (= ca. 500 TEUR) hauptsächlich an Silber- und Goldvorkommen fördert.


Unser nächstes Ziel hieß Matamata, welches seit der Verfilmung des Kultbuches „Herr der Ringe“ stark an Bekanntheitsgrad gewonnen hat.
Ein großer Fan dieses Buches, Peter Jackson, war bereits in jungen ahren Regisseur, aber eher unbekannt. Er hat es lt. Kritiken auf brillante Weise gelöst, die in 3 Teile untergliederte Verfilmung an mehr als 200 Örtlichkeiten über das ganze Land verteilt gleichzeitig zu drehen. Seit der Weltpremiere in Wellington hat die Verfilmung mehr als 20 Oscars erhalten und hat für die unverbaute Landschaft Neuseelands einen Tourismusboom ausgelöst und auch der Film-industrie einen großen Aufschwung gebracht. Unser lt. Programm angekündigter morningtea auf einer Schaffarm war der Besuch der Longlands Station, eine Farm,
die Milchwirtschaft betreibt. Neuseeland exportiert 95 % der im Land produzierten Milch (hauptsächlich als Milchpulver, aber auch als Butter und Käse) und ver-braucht nur 5 % im eigenen Land. Der liebevoll gestaltete Garten und Besucher-bereich und die leckeren Köstlichkeiten sowie die gute Information des Farmers am Melkstand entschädigten ein wenig, dass ich mich gedanklich auf Schafe eingestellt und gefreut hatte.


Am frühen Nachmittag erreichten wir Rotorua, eine Stadt mit 70.000 Einwohnern,
mitten in einer Seenplatte und Hochburg der Maori-Kultur. Zwei Maori-Brüder Tamaki haben ihre Geschäftsidee genutzt, auf möglichst authentische Art bei einer „Reise“ durch die Mythologie und Geschichte der Maoris den Besuchern die Kultur ihrer Vorfahren näher zu bringen.
Der Beginn der Abendveranstaltung (the Realm of tane) hat mir sehr gut ge-fallen…eine Enkelin, gerade selbst erwachsen geworden, erfährt von ihrer Großmutter vor deren Tod das Geheimnis des Lebens, wie es von der Natur bzw. Schöpfung vorgesehen ist, was den Sinn und die Wertigkeit des Lebens ausmacht und nach deren Gesetzen die Maoris leben. Das kam für mich sehr wahrhaftig und glaubhaft rüber und hat mich auch sehr bewegt. Schade, dass die daran an-schließende Veranstaltung im Maori-Dorf mit Begrüßungszeremoniell,


Kampf, Tanz, Gesang und einem Abendessen in meinen Augen so starken Show-Charakter hatte und an einigen Stellen auch stark überzogen war, dass ich auch bei der Großmutter und Enkelin wohl viel schauspielerisches Talent vermuten muss.
In Rotorua gibt es auch das Whakarewarewa Thermal Reserve mit sprühenden Geysiren und sprudelnden Schlammbecken.


Imposant diese Naturschauspiele zu beobachten, leider hängt der Schwefelgeruch über der ganzen Stadt und unseren Nasen und Schleimhäuten ist er eher unan-genehm. Im Park steht auch das älteste Badehaus aus 1912.


Heute morgen sind wir mit der Gondelbahn auf den Hausberg von Rotorua, den Mount Ngongotaha, gefahren und konnten bei einem Sektfrühstück einen schönen Ausblick auf die Stadt und den gleich-namigen See genießen.




Dann gab’s Schafe. Leider wieder nicht auf einer Farm, sondern im Rahmen einer Show, bei der je ein Schaf der 19 unterschiedlichen in Neuseeland vorkommenden Rassen vorgestellt wurden. Die Schafe unterscheiden sich nicht nur in der Optik, sondern auch in ihrem Nutzen und Qualität bzgl. Wolle, Fleisch und Milch.


Außerdem haben wir live miterleben können, wie ein Schaf geschoren wird. Beachtlich wie schnell das mit der richtigen Handhabung und Routine möglich ist. Der Rekord in NZ liegt bei über 700 Schafen in 9 Stunden. Den Abschluss unseres heute nur bis Mittag dauernden Programms bildete der Besuch von Paradise Valleye, einem Naturpark mit Tieren, die zwar nicht ursprünglich aus NZ sind, sondern im Laufe der Jahre eingeführt wurden, aber auch in freier Wildbahn vorkommen. Ein wunderschöner Spaziergang durch einen Wald mit vielen kleinen Bächen, aber auch hier musste wohl eine Touristenattraktion her: ein Löwe im Gehege.
Morgen haben wir eine lange Tagesetappe mit über 400 km vor uns, was bei den engen und recht kurvenreichen Strecken schon viel ist.
Wir werden in Wellington, der weit im südlichen Teil der Nordinsel gelegenen Hauptstadt NZ’s ankommen um von dort aus übermorgen mit der Fähre auf die Südinsel überzusetzen.

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