Samstag, 15. März 2008

…die erste Woche auf der Norwegian Dream…

Sonntag, 09. März 2008
Jetzt sind wir zwar schon eine Woche ohne zusätzliches Kofferpacken unterwegs und dennoch ist jeder Tag auch auf dem Schiff bzw. an Land mit seinen 24 Stunden viel zu kurz. Am Montag waren wir ja bereits morgens in Uruguay im Hafen und haben uns dort zumindest einen halben Tag die moderne Hauptstadt Montevideo, die von einigen weißen Sandstränden am Rio de la Plata umgeben
ist, angeschaut. Um 16.00h ging’s von dort mit dem Schiff schon wieder weiter mit nächstem Ziel Puerto Madryn, das wir am Mittwoch um 11.00h erreicht haben. Auch hier konnten wir direkt am Hafen anlegen und zu Fuß in wenigen Minuten das Zentrum dieser patagonischen Küstenstadt erreichen. Leider machen dort alle Geschäfte von 13.00h bis ca. 16.30h / 17.00h Mittagspause, sodass mein geplanter Einkaufsbummel nur zu einem Schaufensterbummel wurde.


Aber dadurch ergab sich auch eine günstige Gelegenheit, uns mit den Aktivitäten und verschiedenen Angeboten an Bord vertraut zu machen. Zum Freestyle Dining und gleichzeitigem Essen rund um die Uhr stehen 6 verschiedene Restaurants zur Verfügung und zusätzlich gibt es noch 9 Bars und Lounges mit leckeren Drinks und Musik in den unterschiedlichsten Stilrichtungen, die meisten sogar als Live-Unterhaltung. Die doch recht zahlreich an Bord vertretenen Amerikaner besuchen auch sehr eifrig das Spielcasino, wir benutzen es nur als Abkürzung bzw. Durch-gang zum Erreichen unserer Kabine. Das Fitnessstudio ist rund um die Uhr ge-öffnet und zusätzlich gibt es auch ein Aussendeck speziell zum Joggen. Sogar
Aerobics, Powerwalk, Bauchmuskeltraining, Pilates, Yoga u. ä. mit einem Fit-nesstrainer werden angeboten, sodass auch hier für jeden etwas dabei ist. Der Spa-Bereich mit Sauna und Dampfbad hat leider keinen Ruheraum, dennoch nutzen wir die Sauna nach dem Sport zumindest für einen Durchgang. Wir fühlen uns danach immer ganz prima!


Beim Freestyle-Cruising ist auch die Kleiderordnung locker – frei nach dem Motto „schön ist was gefällt“ und jeder darf tragen, worin er sich wohlfühlt, haben Sakko und Krawatte bei Schatzi bis jetzt nur beim Cocktail, zu dem der Kapitän einlud, Einsatz gefunden.


Am Freitag erreichten wir Port Stanley, die Verwaltungshauptstadt der Falkland Inseln. Die Bevölkerung dieser einsamen Inselgruppe, die aus zwei größeren Hauptinseln und vielen kleinen Inselchen besteht und ca. 500 km vom süd-amerikanischen Patagonien entfernt ist, beträgt insgesamt nur ca. 2.800 Ein-wohner. Sie ist ein englischer Außenposten, der so einzigartig wie klein ist. Unser Tenderboot brachte uns in einer ca. 20 minütigen Fahrt, auf der uns am Schluss sogar Delphine begleiteten, an Land, wo bereits 4x4 Land Rover auf uns warteten um uns zu einem Lagunen-Felsvorsprung zu bringen, bei dem sich in einem schönen Sandstrand eine große Pinguin Kolonie eingenistet hat.


Die Wege dorthin waren etwas für Freunde der Allrad-Fahrkunst, das Klima aufgrund der enormen Kräfte der globalen Winde im Südwest-Atlantik rau und die Landschaft teilweise sehr karg, wenige Menschen und überhaupt keine Bäume…aber im Mix mit den Lagunen, der friedlichen Tierwelt der Pinguine, Möwen-, Gänse- und vieler weiterer Vogelarten und der Ruhe und Freundlichkeit, die die Menschen dort ausstrahlen, mit einem ganz besonderen Liebreiz.


Außerdem bedeutet so isoliert am Ende der Welt zu sein, dass man hier eine der saubersten Luft- und Wasserbedingungen vorfindet. Leider befinden sich aber im Erdreich der Falkland Inseln auf insgesamt 117 Minenfeldern immer noch ungefähr 10 bis 30% aller Geschütze (bestehend aus Projektilen, Bomben, Sprengfallen und Landminen), die im Falklandkrieg 1982 im Gebrauch waren.

In Port Stanley selbst steht mit der in 1892 erbauten Christ Church die südlichste Kathedrale der Welt


und die Geschichte des Walfangs ist am Walknochen-Bogen ersichtlich, der aus zwei Kieferknochen eines massiven Wals erbaut wurde.


Gestern war „Seetag“, wobei wir gegen 19.30h am Kap Horn angekommen sind, der Punkt, an dem Atlantik, Pazifik und Polarmeer zusammen treffen und dessen Umrundung bis heute eine Herausforderung bleibt.



Heute Morgen haben wir in Ushuaia, der größten und schönsten Stadt Feuerlands gedockt, wobei sich deren Einwohnerzahl in den letzten 20 Jahren von 7.000 auf 70.000 erhöht hat. Ushuaia ist eingezwängt zwischen Berggipfeln und dem blauen Wasser der Südküste des Beagle Kanals.



Unser Ausflug zum „Tierra del Fuego“ Nationalpark mit seinen Seen, Flüssen und Torfmooren und ganz eigenen Vegetation hat uns schon ein wenig das Gefühl vermittelt, am Ende der Welt zu sein. Er verläuft vom Beagle Kanal im Süden an der chilenischen Grenze entlang bis über den Lago Fagnano im Norden hinaus. Biber und Kaninchen gibt es hier mehr als genug bzw. sie sind inzwischen zur Plage geworden und Rotfüchse haben dort auch ihr Zuhause, sodass die Redewendung „wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen“ in dieser Gegend so richtig passend ist.


Um die Mittagszeit haben wir Feuerland bereits wieder verlassen um am Nach-mittag an den internationalen Gletschern


des Beagle Kanals vorbeizufahren und morgen früh in Punta Arenas, dem Hauptort der Magellan Region und südlichsten Stadt Chiles zu docken. Sie liegt „gerade mal“ 1400 km nördlich der Antarktis und wir hoffen auf entsprechendes Wetter, sodass unser gebuchter Flug dorthin auch stattfinden kann. Also heißt es morgen früh zeitig aufstehen und für heute Schluss mit Reiseberichten...

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