Samstag, 15. März 2008

…in der Antarktis…

Dienstag, 11. März 2008
Gestern war es also soweit und am Flughafen Puerto Madryn bekamen wir die Erlaubnis, die Antarktis anzufliegen. Die „Antarctica“, ein spezielles Bae-146 Flugzeug,


bei dem die Tragflächen oben befestigt sind und das in der Lage ist, statt auf Asphalt auf einer Schotterpiste zu starten und zu landen und eine Chilenin als Führerin brachten uns in einem knapp 2-stündigen Flug zur King George Insel, die größte der 20 Inseln und Inselchen, die den Archipel der südlichen Schettland Inseln darstellen.


Die Antarktis hebt sich stark von der Arktik im Norden ab, da sich hier Land-massen unter einer dicken Eisschicht befinden und es aufgrund der Isolation keine Landtiere gibt. Wir landeten auf der „Base Frei“, die von der chilenischen Luft-waffe unterhalten wird, einer schlichten Station auf einer eisfreien Fläche.
Es wird speziell Wert darauf gelegt, dass der Schutz der Wildnis und das einzig-artige Ökosystem dieses Kontinents stets gewährleistet ist und von Besuchern so gering wie möglich beeinflusst wird. Die Antarktis ist der kälteste und trockenste Kontinent und die Anzahl der Menschen, die sie pro Jahr betreten dürfen, liegt bei maximal 40.000. Sämtliche Landeinrichtungen unterstützen die Forschungs-projekte der Wissen-schaftler, sind einfach, zweckmäßig und ohne Luxus ausge-stattet.



Aufgrund fehlender Transporteinrichtungen, sodass alles zu Fuß erledigt werden muss, ist körperliche Fitness bei allen hier Lebenden Voraussetzung. Auch wir haben die meisten Einrichtungen besichtigt, (es gibt sogar eine russisch orthodoxe


und eine chilenische römisch katholische Kirche und für die dort lebenden zwölf Kinder einen Kindergarten bzw. Schulunterricht) und sind nach einem längeren Fußmarsch über einen abfallenden Schotterweg mit einem Zodiacboot


zur Insel Ardley gefahren. Hier bewährten sich auch unser spezieller Parka, den wir für dieses Expedition bekommen haben und unsere Spezialboots, eine Art geschnürte Gummistiefel, die über die normalen Schuhe drübergezogen werden und so zusätzlichen Schutz bei Kälte und Nässe bieten. Die Insel Ardley (SSSI Site of Special Scientific Interest) ist einer der am besten geschützten Bereiche in der Antarktis und gleichzeitig Lebensraum von drei Pinguinarten



und aufgrund des speziellen Status dieser Insel sind lediglich 20 Personen gleich-zeitig auf ihr gestattet. Die Wassertemperatur betrug noch 1-2 Grad Celsius, sodass es noch keine Eisflächen gab, Gletscher und Schnee gab es nur in Sicht-weite, aber das liegt daran, dass hier gerade erst der Herbst anfängt…im Winter ist es ein ganz anderes optisches Bild. Bis wir wieder am Schiff waren war es ein langer und anstrengender Tag, aber prall gefüllt mit neuen Eindrücken und einem
Glücksgefühl, diese besonderen Plätze auf unserem Planeten kennenlernen zu dürfen.

Keine Kommentare:

Beitragende